Skip to content. | Skip to navigation

Artikelaktionen

Special Edition

Perspektiven von Wissenschaft und Praxis auf die digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung

Grusswort
Inhalt
  1. Perspektiven von Wissenschaft und Praxis auf die digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung - Vorwort zur Sonderausgabe

    Diese Sonderausgabe umfasst wissenschaftliche Artikel und Praxisberichte mit Bezug zur digitalen Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung, vormals Nationale Bildungsplattform genannt. Die Ausgabe vermittelt einen Eindruck von der Breite der Vorhaben und Ansätze, die sich im Rahmen der Förderung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung mit Fragen der digitalen Bildung, den notwendigen Kompetenzen oder der zukünftigen digitalen Zusammenarbeit und vielen weiteren Themen befassen. Ziel ist es, sowohl den Informationsstand zu der Initiative in der Fachöffentlichkeit zu aktualisieren als auch das bestehende Potential für weiterführende Forschungs- und Entwicklungsarbeiten in diesem Kontext aufzuzeigen.

Empirische Grundlagen

  1. Nutzungsanforderungen, pädagogische Überlegungen und Grobstruktur einer digitalen Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung - Konzeptionelle Verdichtung empirischer Erkenntnisse

    Das Förderprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung “Nationale Bildungsplattform” hat zum Ziel, Prototypen einer bildungssektorübergreifenden, transdisziplinären Metaplattform zu entwickeln, die einen Zugang zu Lehr- und Lernformaten bieten. Der vorliegende Beitrag knüpft an die teils kontroverse Diskussion zu dieser Initiative an und zeigt die damit verbundenen medienpädagogischen und nutzer:innenzentrierten Arbeiten auf. Zunächst werden pädagogische Grundannahmen und Überlegungen für eine digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung vorgestellt. Darüber hinaus werden Nutzungsanforderungen präsentiert, die aus qualitativen Interviews mit Studieninteressierten abgeleitet werden. Weiter werden diese Anforderungen zu einer Grobstruktur für eine solche Vernetzungsinfrastruktur verdichtet. Ausgewählte Komponenten werden referenziert und in einem Nutzungsszenario erläutert. Die Ergebnisse werden zusammengefasst, den aufgestellten Kritikpunkten gegenübergestellt, und weitere Felder der Diskussion werden benannt.

  2. Pedagogical Conversational Agents in Virtual Worlds - A Systematic Literature Review

    Pädagogische Sprachassistenten (PCAs) in virtuellen Welten kommen im Bildungsbereich mehr und mehr zum Einsatz. Dies wird durch den Trend der zunehmenden Veröffentlichungen in diesem Bereich belegt. In dieser systematischen Literaturanalyse werden Forschungsbeiträge untersucht, die sich mit der Implementierung von PCAs in virtuellen Welten zur Lernunterstützung in der Hochschul- und Weiterbildung befassen. Wir identifizieren explorativ die folgenden Gestaltungskategorien: Optische Darstellung und Charakter, die Anpassung der PCAs an die Gefühle der Lernenden und ihre Rolle als Mentoren, die Anwendung von Gamification, Kommunikationstechnologien, Privatsphäre und das Vorhandensein von Designwissen. Die 668 gefundenen Artikel wurden auf 45 kodierte Artikel reduziert. Aus den Ergebnissen unserer Forschungsschwerpunkte haben wir zukünftige Forschungsrichtungen abgeleitet. Die Ergebnisse zeigen Forschungslücken im Bereich des Datenschutzes, der Existenz von Designprinzipien und komplexerer Kommunikationstechnologien. Abschließend kommen wir zu dem Schluss, dass das Potenzial des Einsatzes von PCAs in virtuellen Welten noch nicht ausgeschöpft ist und strukturierter und tiefergehend untersucht werden sollte.

Kompetenzen

  1. Future Skills Journey - Making Digital Learning Offers Available in the digital networked infrastructure for education

    In Kooperation mit NEOCOSMO entwickelt der Stifterverband einen neuen digitalen Lernort: die Future Skills Journey. Ziel der Future Skills Journey ist es, digitale Lernformate zu Zukunftskompetenzen einfach und kostenlos verfügbar zu machen und gleichzeitig ein vitales Lernökosystem einer cross-sektoralen Future Skills Community zu schaffen. Technisch baut die Future Skills Journey auf den bestehenden KI-Campus des Stifterverbandes auf und ist mit der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) geplanten Nationalen Infrastruktur für digitale Bildung verknüpft. Für die inhaltliche Gestaltung kuratiert der Stifterverband herausragende, bestehende Bildungsangebote und stellt sie zu zielgruppenorientierten Learning Journeys zusammen. Diese thematisch fokussierten Lernpfade zeichnen sich durch den vielfältigen Einsatz unterschiedlicher digitaler Lernformate aus. Dazu gehören Online-Kurse, Lernvideos, Podcasts, Lernspiele und Microcontent, wie zum Beispiel anschauliche Infografiken. Die digitalen Lernangebote finden sich nicht nur in den Lernreisen wieder, sondern werden auch in einem rechtefreien Medienarchiv zur Verfügung gestellt. So unterstützt die Future Skills Journey zudem Lehrende dabei, die eigene Lehre oder den eigenen Unterricht, um Lernangebote zu Future Skills anzureichern und zeit- und ortsunabhängige Lernerfahrungen zu ermöglichen. Sowohl über die Lernreisen als auch über das Medienarchiv möchte es die Future Skills Journey ihren Nutzerinnen und Nutzern so ermöglichen, sich schnell und einfach mit Zukunftskompetenzen vertraut zu machen.

  2. TrainSpot2 - Challenges and opportunities for the development of a network infrastructure for adult and continuing education

    Das Verbund-Projekt ‚TrainSpot2‘ hat zum Ziel, einen Train-The-Trainer Hotspot zur Erfassung, Entwicklung und Zertifizierung von Kompetenzen zu gestalten, der an die Digitale Vernetzungsinfrastruktur Bildung angeschlossen wird. Mit dem Train-the-Trainer Hotspot wird eine Infrastruktur geschaffen, um Lehrenden in der Erwachsenenbildung/Weiterbildung eine bedarfsgerechte und gezielte Nutzung miteinander verzahnter Bildungsangebote zur Kompetenzentwicklung zu ermöglichen. Basierend auf einer Betrachtung der Ausgangslage, beleuchtet der Beitrag die mit dem Vorhaben verbundenen Fragen zu einheitlichen Referenzmodellen und Standards sowie zur Rolle der Lernenden und deren KI-basierte Lernunterstützung in ihren Chancen und Grenzen. Darauf aufbauend werden mögliche Ansätze zur Gestaltung einer interoperablen und adaptiven Infrastruktur präsentiert.

  3. Introducing Interactive Grammar: How to Develop Language Competence with Research-based Learning

    Wir präsentieren die Implementierung einer interaktiven E-Learning-Plattform für das Lernen im Klassenzimmer und das Selbststudium, die dabei hilft, deutsche Sprachkompetenz – Wortschatz, Rechtschreibung und Grammatik – auf verschiedenen Ebenen und für alltägliche Anwendungen weiterzuentwickeln. Das LernGrammis-Portal richtet sich mit jeweils passenden Lerninhalten und interaktiven Bausteinen gleichermaßen an Schüler und Studierende, (angehende) Lehrkräfte und L2-Lernende der deutschen Sprache. Damit bietet es der digitalen Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung eine einzigartige, frei verfügbare und wissenschaftlich fundierte Lernressource. Unter Anwendung des innovativen Konzepts des „Forschenden Lernens“ bietet LernGrammis Lehrkräften Ideen für die Unterrichtsplanung und Lernenden spezielle Module zur Entwicklung neuer Fähigkeiten durch die Erkundung authentischer Sprachressourcen und auf diese Weise die Beantwortung maßgeschneiderter, niedrigschwelliger Forschungsfragen. Anhand erprobter Praxisbeispiele demonstrieren wir den Ansatz, seine Stärken und Möglichkeiten sowie erste Auswertungsergebnisse von Nutzerfeedback.

Kollaboration

  1. Enhancing Collaboration and Digital Teaching Competencies in Higher Education: The KoKoN Project

    Die Notwendigkeit einer schnellen Umstellung vom klassischen Präsenzunterricht auf digitale und virtuelle Lernformate während der Corona-Pandemie stellte selbst erfahrene Hochschullehrende vor Herausforderungen. Wenn Lehrende nach geeigneten Methoden für ihre Lehrszenarien und die damit verbundene Lehrkooperation suchen, nutzen sie in erster Linie den Austausch mit Kolleg:innen oder die naheliegende (Google-)Suche im Internet. KoKoN zielt darauf ab, über die Digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung (DVIB) einen einfachen und sicheren Zugang zu qualitativ hochwertigen und didaktisch aufbereiteten Lehr- und Lernmethoden zu ermöglichen, wobei die kooperative Nutzung und Weiterentwicklung didaktischer Methoden mit der Reflexion von erfahrungsrelevanten Best-Practice-Informationen für alle Nutzer:innen im Vordergrund steht. Der Beitrag beschreibt anhand eines Nutzungsszenarios die zentralen Komponenten dieses Projekts.

  2. Fostering Academic Peer Exchange in Distance Learning

    Virtuelle Welten (VWs) sind in der Hochschulbildung seit mehr als einem Jahrzehnt präsent, haben aber in den letzten Jahren infolge von COVID-19 und dem Metaverse-Hype wieder stark an Bedeutung gewonnen. Dennoch ist die Förderung des Austauschs unter Studierenden und der sozialen Interaktion in VWs in der Hochschulbildung noch nicht ausreichend erforscht, zudem gibt es kein entsprechendes Designwissen. Daher leiten wir Designprinzipien systematisch ab, indem wir Designanforderungen aus wissenschaftlichen Beiträgen zu VWs unter Einbeziehung der Dozierendenperspektive sammeln und in Meta-Anforderungen überführen, die wir dann zu Gestaltungsprinzipien zusammenführen. Diese übersetzen wir in konkrete Designfeatures, die wir in einer echten Lehreinheit in der virtuellen Welt mit Masterstudierenden umsetzen. Die Evaluation erfolgt über Fokusgruppeninterviews nach praktischer Anwendung unseres Designwissens und zeigt den theoretischen und praktischen Mehrwert unseres Beitrags zur Förderung der sozialen Interaktion in Fernlernsettings aus Sicht der Lehrenden und Lernenden.

  3. Design Principals for Building a Collaborative Exchange Platform for Auto-gradable Programming Exercises

    Das Aufkommen freier offener Onlinekurse, sogenannter Massive Open Online Courses (MOOCs), hat den Zugang zur Informatik erleichtert, indem Kurse zu verschiedenen Programmiersprachen und -technologien für jedermann über eine Internetverbindung zur Verfügung gestellt werden. Diese MOOCs haben gezeigt, dass die Bereitstellung notwendiger Tools für selbstreguliertes Lernen und formatives Feedback für Lernende von entscheidender Bedeutung für erfolgreiche Lernergebnisse ist. Ähnlich wie MOOC-Lernende profitieren auch Studierende an Universitäten sowie Schülerinnen und Schüler von interaktiven Übungen mit automatisiertem Feedback. Allerdings fehlt es Hochschullehrenden und vor allem Gymnasiallehrkräften oft an geeigneten Programmieraufgaben und den notwendigen Tools. Deshalb haben wir mit der Arbeit an CodeHarbor begonnen, wodurch Lehrkräften ein innovatives Tool zur Verfügung steht, mit dem sie automatisch-bewertbare Programmieraufgaben mit ihren Kolleg:innen teilen, bewerten und diskutieren können. In diesem Artikel beschreiben wir den Einsatz von Interviews und thematischen Analysen, mit denen wir die Herausforderungen und Chancen von Informatiklehrkräften beim Austausch digitaler Lehrmaterialien für ihren Unterricht untersuchten. Als Ergebnis haben wir zwölf Anwendungsfälle und drei Designprinzipien definiert, die bei der Entwicklung einer Plattform für den Austausch von Lehrmaterialien im Fach Informatik berücksichtigt werden sollten. Mit Werkzeugen, die in erster Linie für Informatiklehrkräfte entwickelt wurden und ihnen kollaboratives Arbeiten ermöglichen, sehen wir CodeHarbor als eine innovative Plattform, um den Informatikunterricht interaktiver und interessanter zu gestalten.

  4. Social VR as an approach to foster collaboration among scientists and educators within the networked infrastructure for education

    Mit dem derzeitigen Aufbau einer zentralen Infrastruktur zur digitalen Vernetzung der Bildung will die Bundesrepublik Deutschland die zahlreichen, bestehenden Bildungsplattformen und -angebote technisch miteinander verknüpfen, um einen breiten, nutzerfreundlichen, personalisierten und selbstgesteuerten Zugang zu lebenslangem Lernen zu ermöglichen und die Zusammenarbeit aller Bildungsakteur:innen zu fördern. Dabei besteht eine zentrale Herausforderung darin, hierfür geeignete Technologien zu identifizieren, zu evaluieren, technisch zu vernetzen und didaktisch sinnvoll einzusetzen. Die vorliegende Fallstudie untersuchte Social Virtual Reality (Social VR) als potentiell geeignete Technologie für die wissenschaftliche Zusammenarbeit über die digitale Vernetzungsinfrastruktur. Eine virtuelle wissenschaftliche Konferenz wurde durchgeführt, um die wahrgenommene Passung zwischen Aufgabe und Technologie sowie die Technologieakzeptanz von Social VR in diesem Anwendungskontext zu erfassen. Die Teilnehmenden (N = 31) berichteten eine mittlere bis hohe wahrgenommene Eignung, Benutzerfreundlichkeit und Nützlichkeit der eingesetzten Social-VR, die wiederum zu einer hohen Intention für die zukünftige Nutzung der Technologie führte. Übereinstimmend mit bisherigen Ansätzen zur Integration von Modellen der Aufgaben-Technologie-Passung und Technologieakzeptanz sagte die Eignung der verwendeten Technologie die wahrgenommene Benutzerfreundlichkeit und Nützlichkeit voraus, die wiederum zu einer höheren Nutzungsintention der Social-VR führten. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass Social-VR für kollaborative Bildungsprozesse im Rahmen von wissenschaftlichen Veranstaltungen angemessen und geeignet ist und sich deshalb für die Anknüpfung an die „Digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung" eignet. Übereinstimmend mit früheren Untersuchungen weisen die Ergebnisse jedoch gleichermaßen darauf hin, dass die verwendete Social-VR sowohl unter technischen als auch unter gestalterischen Aspekten weiterentwickelt werden sollte, um ihre Eignung und Nutzerfreundlichkeit weiter zu erhöhen.

Vernetzung

  1. Anschluss der vhs.ID an die digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung

    Der Deutsche Volkshochschulverband e.V. (DVV) fördert die Weiterbildung und Bildungsarbeit der Volkshochschulen in Deutschland. Einen wichtigen Schritt in Richtung der digitalen Lehre hat der DVV 2018 mit der Entwicklung der vhs.cloud als volkshochschulinterne, digitale Lern- und Lehrplattform gemacht. Das Identitätsmanagementsystem vhs.ID ermöglicht Lehrenden und Lernenden den Zugriff auf die vhs.cloud und weitere digitale Angebote der Volkshochschulen mit einem einzigen Account. Dieses digitale Ökosystem soll im Projekt EVA-NBP um Such- und Empfehlungsfunktionalitäten für Kursangebote der Volkshochschulen erweitert werden. Volkhochschulen nutzen für die Erfassung von Kursdaten verschiedene Kursverwaltungsprogramme auf sehr unterschiedliche Art und Weise. Die aktuell größte Herausforderung ist somit, einen allgemeingültigen Standard für die Metadatenverwaltung zu entwickeln, der für eine Empfehlungsfunktion und eine Kurssuche genutzt werden kann. Die Kurse nach einem neuen Kategorienstandard zu verschlagworten, ist eine vielversprechende Option und wird mit ausgewählten Volkshochschulen getestet. Die Projektmitarbeitenden des DVV berichten in diesem Beitrag von den aktuellen Entwicklungen.

  2. The Project TOERN - Unlocking the Potential of Open Educational Resources on the German “(digital) networked infrastructure for education”

    Die Digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung soll ihren Nutzer*innen einen personalisierten und selbstorganisierten Zugang zu lebenslanger Bildung zu ermöglichen, indem sie digitale Bildungsangebote bündelt und mit zusätzlichen Funktionalitäten und Services zu einer bundesweiten Lehr-Lern-Infrastruktur ausbaut. Damit birgt die Infrastruktur ein großes Potenzial für die Etablierung und Verbreitung von Open Educational Resources (OER) in allen Bildungsbereichen in Deutschland. Das Hauptziel des Projekts TOERN ist die Anbindung des OER-Repositoriums für die Hochschullehre www.twillo.de und des zentralen OER-Suchindex OERSI an die Digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung. Dazu werden die OER-Infrastrukturen nutzer*innenzentriert weiterentwickelt und international anschlussfähig gemacht. Darüber hinaus fokussiert das Projekt die Entwicklung eines digitalen modularen Weiterbildungsprogramms zu technischen Aspekten der OER-Erstellung, das über ein Badge-System an die Digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung angebunden werden soll. Dieser Artikel fasst die Hauptziele des Projekts, die Zwischenergebnisse und die derzeit laufenden Arbeiten zusammen.

  3. Towards a Standardized Machine-Readable Metadata Format for MOOC Platforms - Categorizing Fields of Study

    Heutzutage sind viele Onlinekurse wie MOOCs (Massive Open Online Courses) verfügbar von verschiedenen Anbietern (z.B. edX, Coursera, openHPI, OpenWHO, iMOOX). Um Lernende zu unterstützen, wurden Aggregatoren wie Class Central oder MOOChub gegründet. Diese Aggregatoren enthalten Kataloge mit den Angeboten der Provider, was sie zu zentralen Eintrittspunkten für die Nutzenden macht. Diese Kataloge basieren auf Metadaten, die entsprechend formatiert sein müssen. Die Metadaten können dann auch zum Filtern von Kursen und Empfehlungssystemen genutzt werden. Mit dem Aufkommen von mehr und mehr KI-basierten Empfehlungsservicen für Lerngelegenheiten und Lernpfadassistenten steigt der Bedarf an gut gepflegten und bedeutsamen Metadaten massiv an. In dieser Publikation stellen wir unsere Untersuchungen zu verschiedenen Systemen zur Kategorisierung des Studienbereichs, Themenbereichs oder Faches vor, die genutzt werden können, um existierende Metadatenformate zu verbessern. Eine Übersicht über Kategorisierungssysteme für Studienbereiche von verschiedenen Entitäten (z.B. international, national und private Organisationen) wird gegeben. Die Systeme werden in Hinblick auf ihren Nutzen in Metadatenformaten zur Beschreibung von Kursen verglichen. Die Ergebnisse werden genutzt, um unser Metadatenformat zu verfeinern und stellen einen weiteren Schritt hin zu einem standardisierten Metadatenformat für Kurse und automatisiert generierten Metadaten dar.

Internationalisierung

  1. Der Digitale Campus - die Plattform zur Orientierung und Vorbereitung internationaler Studieninteressierter und Studierender

    Mit dem Digitalen Campus entsteht zurzeit eine Plattform, die verschiedene Angebote von deutschen Hochschulen und weiteren Bildungsinstitutionen vernetzt. Geplant ist, den Digitalen Campus als zentrale Anlaufstelle für internationale Studieninteressierte und Studierende (ISS) in Deutschland zu etablieren. Entlang der gesamten Student Journey, quasi als „One-Stop-Shop“, bietet diese neue Vernetzungsplattform Angebote und Services unterschiedlicher Partner in den Bereichen Information, Orientierung, Begleitung sowie zur sprachlichen, fachlichen und überfachlichen Vorbereitung der ISS. Damit wird angestrebt, den Studieneinstieg für die ISS an einer deutschen Hochschule effizienter zu gestalten und die Wahrscheinlichkeit für einen erfolgreichen Studienabschluss zu verbessern. Insgesamt will der Digitale Campus mit seinem Angebot die Internationalität und Attraktivität des Studienstandorts Deutschland steigern.

  2. Die Plattform für inter*nationale Studierendenmobilität (PIM) - Bildungsreisen von Studierenden nachhaltig vereinfachen

    Mit der Plattform für Inter*nationale Studierendenmobilität (PIM) entsteht eine hochschulübergreifende Softwarelösung für Leistungsanerkennung und -anrechnung bei nationaler und internationaler Studierendenmobilität. Hierfür bisher eine digitale End-to-end-Lösung. Im Rahmen der digitalen Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung wird PIM aktuell vom Projekt zur produktiven Nutzung weiterentwickelt und an Hochschulen eingeführt. PIM will dazu beitragen, die inter*nationale Bildungsreise von Studierenden nachhaltig zu vereinfachen und gleichzeitig die notwendige Prozesskontrolle durch die Hochschulen zu gewährleisten. Im Beitrag wird aufgezeigt, wie PIM mit den Kernfunktionalitäten "Konfigurierbarer Workflow für Anerkennung und Anrechnung" sowie "Anerkennungs- und Anrechnungsdatenbank" Mehrwert für die Prozessbeteiligten schaffen will. Im Weiteren werden u.a erste Erkenntnisse aus dem Softwareentwicklungsprozess zur Diskussion gestellt, die für die Übertragbarkeit auf vergleichbare Digitalisierungsaktivitäten relevant sind.

Qualitätsentwicklung

  1. Wirkungsorientiertes Monitoring (WoM) in Digitalisierungsprojekten: Das BIRD-Beispiel

    Das F&E-Digitalisierungsprojekt; „Bildungsraum Digital (BIRD)“ hat zum Ziel, einen Beitrag zur digitalen Transformation in Begegnung dem Strukturwandel im Bildungssystem zu leisten. In der Förderlinie zur digitalen Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung nimmt es eine Sonderrolle zur Validierung der Anschlussfähigkeit der anderen geförderten Projekte ein und legt daher besonderes Augenmerk auf Qualitätssicherung. Dafür wurde das Wirkungsorientierte Monitoring (WoM) als Instrument eingeführt, um die Planung und Durchführung des dreidimensionalen Maßnahmenbündels im Projekt an den übergeordneten Zielsetzungen der Förderlinie auszurichten und die Erreichung der mittel- und langfristigen Wirkungen sicherzustellen. In diesem Beitrag werden das Konzept und die Vorteile dieses Ansatzes für die Wirksamkeitssteigerung, Verständigungsförderung und Sichtbarkeitserhöhung sowie das verfolgte Vorgehen und die damit verbundenen Anforderungen vorgestellt.

  2. Wie Innovation im Bildungssystem gelingen kann - Schule als Organisation begreifen und gestalten

    Die Digitalisierung, forciert durch die Förderinitiative zu einer digitalen Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung, ist nur eine der vielen Herausforderungen, vor denen das Schulsystem derzeit steht und denen es nur durch Erneuerung, also durch entsprechende Innovationen, erfolgreich begegnen kann. Der vorliegende Beitrag ist ein Plädoyer für das Einnehmen einer organisationssoziologischen Perspektive, um die Innovationsfähigkeit im Bildungssystem (hier mit besonderem Blick auf die Schulen) systematisch und nachhaltig zu erhöhen. Dabei lautet die Ausgangsthese unserer Überlegungen, dass Lernen in der direkten Interaktion zwischen den Lernenden und Lehrenden bzw. auch zwischen den Lernenden stattfindet. Deshalb ist der schulische Rahmen – insbesondere auch aus politischer Perspektive – so zu gestalten, dass die bestmögliche Interaktion in der jeweiligen Organisation Schule stattfinden kann. Hierzu liefert das vorliegende Positionspapier eine Analyse und leitet Empfehlungen für das künftige bildungspolitische Handeln ab.

Schlusswort

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für die Sonderausgabe genommen haben. Wie sie den Artikeln entnehmen können, gibt es viele faszinierende Perspektiven auf den Prozess der Entstehung der digitalen Vernetzungsinfrastruktur. Da die Entwicklung mit großen Schritten weiter voranschreitet und im Rahmen dieser Sonderausgabe auch nicht alle der zahlreichen relevanten Einflüsse darauf zu Wort kommen konnten, hoffen wir darauf, in den kommenden Jahren eine weitere Sonderausgabe -- sozusagen einen aktualisierten Status Quo zur Vernetzungsinfrastruktur -- veröffentlichen zu können.

Grusswort

Herzlich Willkommen zu unserer Sonderausgabe "Perspektiven von Wissenschaft und Praxis auf die digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung". Im Herbst 2023 wird mit der Veröffentlichung der "Closed Beta" erstmals ein Blick auf die digitale Vernetzungsinfrastruktur für die Bildung möglich. Diese Sonderausgabe eröffnet zeitgleich Einsicht in die dahinterstehenden Konzepte und Beiträge aus der Perspektive ausgewählter Projekte der Förderlinie. Dabei werden empirische Grundlagen beleuchtet, die Kompetenzen der Lernenden und Möglichkeiten der Kollaboration in den Blick genommen und wesentliche Aspekte wie Vernetzung und Internationalisierung thematisiert. Auch die Qualitätsentwicklung darf bei Artikeln zu diesem spannenden Großprojekt nicht fehlen. Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen mit den Beiträgen.

Ulrike Lucke, Arno Wilhelm-Weidner, Alexander Knoth
Guest Editors, eleed