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Eine neue Forschungs-Plattform bietet erstmals eine Kombination aus privatem Daten- und Literaturmanagement mit sozialen Werkzeugen wie Wikis, Projektmanagement und Netzwerk. „scholarz.net“ überträgt die Erfolgsprinzipien des Web 2.0 auf die Forschung und macht die neuen technischen Möglichkeiten für die Wissenschaft fruchtbar.

Wie nutzen Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen das Internet im Allgemeinen und das so genannte „Web 2.0“ im Besonderen? Und wie lassen sich die neuen technischen Möglichkeiten für die Forschung nutzbar machen? Diese beiden Fragen leiteten die Arbeit des interdisziplinären Forschungsprojekts "Wissenschaftlich Arbeiten im Web 2.0" an der Universität Würzburg. Herausgekommen sind zwei Ergebnisse: die ebenfalls in dieser Ausgabe veröffentlichte „Onlinestudie: Wissenschaftliches Arbeiten im Web 2.0“ (in Zusammenarbeit mit der Abteilung für angewandte Kognitionspsychologie und Medienpsychologie an der Universität Tübingen) und eine neuartige Online Software für Wissenschaftliches Arbeiten (in Zusammenarbeit mit der Better Research SDG GmbH).

Wissenschaftler kennen das Problem: Man hat Berge von guten Ideen, Definitionen, Konzepten und Querverweisen. Aber wenn man die Daten braucht, sind sie gerade nicht zur Hand. Ein langes Suchen beginnt. Will man Aufsätze gemeinsam schreiben, ist das gemeinsame Datenmanagement oft umständlich, ganz zu schweigen von größeren Projektgruppen.

Genau diese Probleme geht „scholarz.net“ an. Es bietet wissenschaftlich Arbeitenden eine Art „virtuelles Arbeitszimmer“ in dem sie online und ortsunabhängig die Summe ihrer Daten und Literatur in einem ausgeklügelten Datenmanagement organisieren können. Zudem ist das Wissensmanagement integrativ mit einem Forschungs-Netzwerk verwoben, in dem die Nutzer ihr Profil mit Lebenslauf, Forschungsschwerpunkten und Publikationsverzeichnis anlegen können. So können sie mit anderen Wissenschaftlern vernetzt arbeiten, interessante Forschungskontakte knüpfen, relevante Kollegen entdecken und neues Wissen finden.

Konkret kann man auf http://scholarz.net alle Daten (Gedanken, Exzerpte, Formeln, Grafiken) in Notizen erfassen und jede Notiz beliebig vielen verschiedenen Ordnern (Projekte, Quellen, Schlagworte) zuordnen. Dabei bleibt alles privat und geschützt. Jeder Ordner kann jedoch gesondert für Mitbearbeiter oder gar die ganze Community freigegeben werden. So können Gruppenarbeiten besser erledigt werden oder im Stile von Wikipedia Wissen ausgetauscht werden. Für Lehrstühle oder größere Projektgruppen, gibt es eigene Arbeitsgruppen.

Die Funktionsfähigkeit von „scholarz.net“ wurde seit Projektstart Anfang des Jahres in mehreren geschlossenen Testphasen von internationalen Wissenschaftlern erfolgreich auf die Probe gestellt. Begleitend hat das Entwicklerteam die Software weiter ausgebaut, den Wünschen der Nutzer angepasst. Nach dem ermutigenden Projektverlauf öffnet das Team um Projektleiter Daniel Koch nun die Plattform für Wissenschaftler.

Das System stößt in der akademischen Welt auf viel Zustimmung. Einige Universitäten überlegen bereits „scholarz.net“ in ihre IT-Struktur zu integrieren, um so ihre Wissenschaftler und Studenten zu vernetzen, Gruppenprojekte zu erleichtern und die individuelle Forschung zu unterstützen. In den nächsten Wochen werden die ersten Lizenzen vergeben.

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