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Abstract

Young people in today’s society are a highly vulnerable group as they are confronted with challenges such as high competition on the labour market and difficult transitions between different life phases. Those young people at risk of exclusion are called “marginalised young people” as they stand at the margins of society. Experiences of marginalisation result from different factors including educational or economic barriers. These young people are in focus of this dissertation. A mobile learning based intervention has been tailored to the needs of marginalised young people between the age of 14 and 21 and a pilot study was conducted during three months with 95 young people in two countries, namely Austria and the United Kingdom. A mobile learning based intervention seems particularly suited for the target group as all of them, despite lacking access to other information and communication technologies, personally own a mobile phone and can be reached by these means. Mobile learning is associated with several advantages such as flexibility of access in terms of location and time. An online mobile learning platform specifically constructed for the target group has been developed and is supported by pedagogical conceptual frameworks. The platform provides for community building among its members, as it offers different channels of communication and of sharing information, which is mainly based on exchange of videos. Youth workers and social workers act as moderators of the platform during the pilot study. They are responsible for monitoring the activities of the study participants, intervene in case it is necessary and support participation. Furthermore, challenge videos dealing with basic skills for the employment market are uploaded on a regular basis by the moderators, which serve as learning opportunity for the participants, as they are asked to react to these videos by uploading answer videos. These can easily be recorded on the built-in camera of the mobile phone and then be uploaded to the platform.

The main aim of this dissertation is to explore use patterns of the platform by the pilot participants, the interaction between the participants (and the moderators) and the effect of their participation in terms of interaction with others and in terms of gained understanding and insights. To answer these research questions quantitative and qualitative methods have been applied: a statistical analysis of the log-data, a social network analysis based on log data and two surveys, one before and one after the pilot, as well as a qualitative analysis of data obtained through interviews and focus groups with young participants and moderators.

The analysis of the platform use patterns reveals a considerable variety of use in terms of time spent online and in terms of used platform functions among the participants. While some use it excessively, others only rarely access the platform. In general, participation decreases over the three months of the pilot. From an initial phase of excitement and trial, activities later on seem to be more directed and targeted. In the first few weeks more exploration of the platform takes place as well as trial and error. Later in the pilot, however, the uploaded videos look more sophisticated and more thought through. The use of the platform does not vary between the two genders, which means that equality of access and use of the platform is given. Slight differences of use can be found between the two country groups and between the age groups.

The social network analysis shows the relations of the different study participants. After the pilot, the number of acquaintances and friends as well as the frequency of physical and virtual contact between the participants has increased and the number of people who do not like each other has decreased significantly. Thus, the use of the platform might have supported relations also in the offline life. Online relations only partly correlate with offline relations, i.e. getting in touch on the platform does not depend on whether people know each other in the offline life.

Benefits as well as limitations of use can be observed when all different data are contrasted against each other. The platform has supported interaction and creative expression, and has offered positive learning experience. Limitations result from technical constraints as well as from a lack of embedding into institutional frameworks and of providing for the necessary funding of such initiatives, which is crucial in terms of sustainability.

Zusammenfassung

Junge Menschen sind in der heutigen Gesellschaft eine in hohem Maße gefährdete Gruppe, da sie mit großen Herausforderungen wie großer Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt und schwierigen Übergängen zwischen verschiedenen Lebensphasen konfrontiert werden. Jene jungen Menschen, die vom Ausschluss bedroht sind, werden als „marginalisierte Jugendliche“ bezeichnet, zumal sie am Rand der Gesellschaft stehen. Erfahrungen von Marginalisierung resultieren aus verschiedenen Faktoren, etwa ökonomischen Barrieren sowie Barrieren in der (Aus)Bildung. Diese jungen Menschen stehen im Fokus der vorliegenden Arbeit. Eine auf „mobile learning“ basierende Intervention wurde speziell für die Zielgruppe im Alter zwischen 14 und 21 Jahren entwickelt und eine Pilotuntersuchung wurde in Österreich und in Großbritannien mit 95 Jugendlichen durchgeführt. Eine auf „mobile learning“ basierende Intervention scheint besonders für die Zielgruppe geeignet, zumal alle selbst über ein Mobiltelefon verfügen, obwohl sie ansonsten nur erschwert Zugang zu Informations- und Kommunikationstechnologien haben. Mobile learning ist mit einigen Vorteilen wie Flexibilität des örtlichen wie auch des zeitlichen Zugangs verbunden.

Eine auf die Bedürfnisse der Zielgruppe angepasste „mobile learning“ Plattform sowie ein pädagogisches Konzept wurden speziell für die Pilotstudie entwickelt.

Durch die verschiedenen Kommunikationsmöglichkeiten und Wege des Informationsaustauschs, basierend vor allem auf dem Austausch von Videos, ermöglicht die Plattform den Aufbau von „Communities“. JugendarbeiterInnen und SozialarbeiterInnen übernehmen während der Pilotstudie die Funktion von ModeratorInnen der Plattform. Sie sind auf der einen Seite für das „Monitoring“ aller Aktivitäten auf der Plattform verantwortlich und greifen ein, falls es notwendig erscheint. Andererseits unterstützen sie die jungen TeilnehmerInnen während der Laufzeit der Studie. Außerdem laden ModeratorInnen regelmäßig so genannte „Challenge Videos“ auf die Plattform hoch, welche auf spielerische Art und Weise Aufgaben an die TeilnehmerInnen beinhalten und grundlegende Fähigkeiten für den Arbeitsmarkt fördern sollen. Jugendliche werden gebeten, auf diese „Challenge Videos“ in Form von Antwortvideos zu reagieren. Diese können ganz einfach mit der Handykamera aufgenommen und anschließend auf die Plattform übertragen werden.

Das Hauptziel dieser Dissertation ist es, Nutzungsmuster auf der Plattform zu untersuchen und die Interaktion zwischen den verschiedenen StudienteilnehmerInnen auf der Plattform zu beobachten, sowie Effekte ihrer Teilnahme zu erforschen. Um diese Forschungsfragen zu beantworten wurden quantitative sowie qualitative Methoden angewandt: eine statistische Analyse der Log-Daten, eine Soziale Netzwerkanalyse basierend auf Log-Daten und auf Fragebögen zu zwei verschiedenen Zeitpunkten (vor und nach der Pilotstudie) sowie der qualitativen Analyse von Daten aus Interviews und Fokusgruppen mit Jugendlichen und ModeratorInnen.

Die Analyse der Nutzungsmuster auf der Plattform zeigt beträchtliche Unterschiede sowohl in der Nutzungsdauer als auch im Gebrauch der einzelnen Funktionen. Während einige die Plattform exzessiv nutzen, greifen andere nur selten auf sie zu. Im Allgemeinen verringert sich die Teilnahme in den drei Monaten der Pilotstudie. Nach einer anfänglichen Phase der Begeisterung und des Ausprobierens nimmt die Aktivität zwar über den Verlauf der Studie ab, scheint dafür aber gegen Ende der Studie fokussierter und durchdachter. Die Nutzung der Plattform unterscheidet sich nicht zwischen den zwei Geschlechtern, was bedeutet dass Fairness des Zugangs und der Verwendung der Plattform gegeben ist. Geringfügige Unterschiede finden sich hingegen zwischen TeilnehmerInnen der beiden Länder sowie zwischen jüngeren und älteren TeilnehmerInnen.

Die Soziale Netzwerkanalyse zeigt die Beziehungen der verschiedenen StudienteilnehmerInnen untereinander auf. Nach der Pilotstudie hat sich die Anzahl der Bekanntschaften und der Freundschaften sowie die Häufigkeit des physischen und virtuellen Kontaktes zwischen den TeilnehmerInnen erhöht, während sich die Anzahl der Personen, die sich nicht mögen, erheblich verringert hat. Die Plattform hat also möglicherweise dazu beigetragen, Beziehungen auch im „offline-Leben“ zu stärken. „Online-Beziehungen“ sind dabei relativ unabhängig von den „Offline-Beziehungen“, d.h. beispielsweise dass die Kontaktaufnahme auf der Plattform unabhängig davon passiert, ob sich die Personen kennen.

Wenn die verschiedenen Daten miteinbezogen und verglichen werden, werden einerseits positive Auswirkungen aus der Nutzung der Plattform sichtbar, andererseits ergeben sich auch Beschränkungen. Die Plattform hat Interaktionen (zwischen den TeilnehmerInnen untereinander sowie zwischen Jugendlichen und ModeratorInnen) und kreativen Ausdruck ermöglicht und hat die Möglichkeit für positive Lernerfahrungen für die TeilnehmerInnen geschaffen. Beschränkungen resultieren aus technischen Gründen sowie aus mangelnder Einbettung in den institutionellen Rahmen. Initiativen dieser Art setzen finanzielle Förderung voraus, was letztlich im Sinne der Nachhaltigkeit entscheidend ist.

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